Der viel beschworene "Goethe-Geist" wehte ganz weihnachtlich durch die vollbesetzte Aula, als zur Eröffnung nacheinander die beiden Bläserklassen der 6. bzw. 7. Klassen unter Ulrich Ruckdäschel ihr Können zeigen durften - auch wenn die Einen erst seit wenigen Wochen ihre Instrumente spielen und die Anderen grade mal ein bisschen länger als ein Jahr! Ein tolles Erlebnis für die jungen Musiker - und natürlich deren stolze Eltern - dass sie schon auf der großen Bühne stehen und das Weihnachtskonzert der Schule mitgestalten dürfen. Wer schon ein bisschen weiter in der musikalischen Laufbahn und quasi auf dem Sprung in die große Bigband ist, swingte anschließend in der Junior Bigband von Daniel Reisinger mit Klassikern wie "Jingle Bell Rock". Die fünf Blechbläser, seit langem fester Programmpunkt, leiteten stimmungsvoll mit einer traditionellen Weise über zum vierhändigen virtuosen Spiel des Bigbandpianisten Clemens Wagner und dessen Klavierpartnerin Margarita Danilova, die mit einer Rachmaninov-Romanze und dem "Chime of Bells" von Gavrilin die Zuhörer verzauberten. Daran direkt anknüpfen konnte der große Chor unter Franz Adam, der mit Rutter und Gluck zwei große Komponisten zu Gehör brachten und darüber hinaus ein Werk aus der (bewährten!) Feder des Chorleiters, das wieder ein mal aufhorchen ließ. Nach dem anspruchsvollen Violinduo der beiden angehenden Abiturientinnen Pia Börtecene und Christine Dowling betrat mit dem erstaunlich gewachsenen Orchester das nächste große Ensemble die Bühne und erfreute mit der Coronation 1727 von Händel und dem absoluten Weihnachtsklassiker "Drei Nüsse für Aschenbrödel", bei dem man Aschenbrödel fast durch den Schnee reiten sah. Ähnlich ging es dem Publikum bei einer indianischen Weise, sowie einem weiteren Ohrenschmeichler von Rutter und dem "Vois sur ton chemin" des Unterstufenchores von Ferdinand Baer, der ebenso wie die Bläserklassen zeigte, dass den Musikpädagogen des Goethe-Gymnasiums der Nachwuchs und dessen Förderung ein Herzensanliegen ist. Traditionell gegen Ende des Konzerts kam die Bigband unter Daniel Reisinger zum Zug und setzte noch ein weiteres i-Tüpfelchen mit einem frischen "Rudolph" und dem ganz ungewöhnlich mit zwei Frauenstimmen besetzten "Baby it's cold outside", bei dem im ursprünglichen Männerpart Mathilda Graf neben Christine Dowling überzeugte. Zum Abschluss zeigten die Goethe-Musizierenden noch mal ihre große Stärke - das "Miteinander": Die drei großen Ensembles Bigband, Chor und Orchester überraschten mit einer gefühlvollen Weihnachtsballade, einem weiteren Adam-Werk, bevor - auch das wunderschöne Tradition am Goethe - mit dem gemeinsamen Weihnachtslied aller Beteiligten und dem Publikum das Konzert zu Ende ging und lang anhaltender Applaus die Musiker hinausbegleitete.