In den Pfingstferien hatten wir in Form eines Schnupperpraktikums die Chance, den Halbleiterhersteller Infineon näher kennenzulernen. Das Programm begann am Dienstag mit einer gemeinsamen Einführung, bei der wir nach einer Sicherheitseinweisung das für die Woche benötigte Hintergrundwissen erhielten. Anschließend wurden wir von unseren Betreuern abgeholt und durften in den jeweiligen Bereich hineinschauen:

Ich durfte das Preassembly näher kennenlernen. Hier werden die Chips auf den Wafern – Siliziumscheiben mit mehreren hundert bis tausend Chips – vereinzelt. Dabei müssen die Wafer zuerst auf Folien geklebt werden, damit die Chips nach dem Prozessschritt nicht alle einzeln herumfliegen. Anschließend werden sie dünn geschliffen und durch Laser, Diamantsägen oder Ätzverfahren vereinzelt.

Diese Schritte durfte ich mir im Reinraum näher anschauen. Hierzu muss ein spezieller Anzug getragen werden, damit die sehr kleinen Strukturen nicht beschädigt werden. Dabei war es natürlich nicht möglich, viel selbst auszuprobieren, wodurch es an mancher Stelle anstrengend wurde. Auch die optische Inspektion wurde mir gezeigt. Hierbei schaut man sich von einer Maschine detektierte optische Fehler, wie zum Beispiel Staubpartikel auf der Chipstruktur, noch einmal an, um zu überprüfen, ob es sich tatsächlich um einen kaputten Chip handelt.

Letztendlich erwies sich das Praktikum trotz anstrengender Phasen als sehr interessant.

Hanna Kisskalt, Q11

Das Infineon Schülerpraktikum habe ich bei dem Segment Chipkarte absolviert.

Hier gab es für mich zwei Bereiche zu sehen, zum einen die Entwicklung und Herstellung von Chipkarten, die z. B. als Bank- und Versicherungskarten eingesetzt werden, und zum anderen das Preassembly. In dieser Abteilung werden auch für andere Produkte die in Scheibenform prozessierten Siliziumchips für den Einbau in ihre Plastikgehäuse vorbereitet.

Ich war die ganzen vier Tage im sogenannten Grauraum. Hier ist die Luft sauberer als in der normalen Umgebung. Deshalb müssen die Mitarbeiter fuselfreie „Jogging“-Anzüge, Kittel, Mundschutz und Haarüberzug tragen, um zu vermeiden, dass die Produkte z. B. durch Haare oder Flusen verschmutzt werden. Im Reinraum, in dem die Luft noch sauberer ist, arbeiten die Menschen bis auf einen Augenschlitz komplett verhüllt.

Während des Praktikums habe ich gelernt, wie aus Wafern Chipkarten hergestellt werden. Die Scheiben werden dazu zuerst auf eine Folie geklebt, die von einem Rahmen gehalten wird. Anschließend werden sie gedünnt und dann vereinzelt, dies ist das Preassembly. Danach werden die einzelnen Chips auf ein Band im Chipkartenformat geklebt. Abschließend wird eine Schutzschicht über dem Chip aufgetragen. Alle Prozesse funktionieren in den Anlagen vollautomatisch. Die Maschinensteuerer müssen nur die jeweiligen Prozesse starten.

Neben der eigentlichen Herstellung wurde mir vom Sample-Koordinator gezeigt, wie die Aufträge für die Produktion und Entwicklung gehandhabt werden, von der Bestellung über die Planung bis zur Ablieferung. Außerdem durfte ich in der Warenannahme mithelfen, die ankommenden Scheiben und Materialien anzunehmen, auszupacken und in die verschiedenen Abteilungen zu verteilen. Insgesamt kann ich sagen, dass das Praktikum für mich sehr interessant war und ich einen guten Einblick gewonnen habe, wie Chipkarten hergestellt werden und welche Prozesse dafür benötigt werden.

Max Vaupel, Q11

In diesen vier Tagen hatte ich Einblick in den Bereich der Fehleranalyse. Dabei konnte ich die physikalische und chemische Präparation von den zu prüfenden Mikrochips kennenlernen und auch zum Teil selbst ausprobieren. Fehleranalyse bei Halbleiterstrukturen? Das heißt Fehlersuche im Mikro- und Nanometerbereich. Um diese Bereiche sichtbar zu machen braucht man modernste Messmittel wie z. B. das Rasterelektronenmikroskop, das das augenscheinlich nicht Sichtbare sichtbar macht. Um erstmals in ein Arbeitsleben reinzuschnuppern und eine Fachabteilung kennenzulernen (in die ich sehr herzlich aufgenommen wurde), war dieses Praktikum genau richtig.

Antonia Pecho, Q11

Das Goethe-Gymnasium bedankt sich herzlich für dieses hochwertige Praktikumsangebot!