Für die einen ist es ein heilloses Durcheinander an einer Schule - für die anderen der inzwischen traditionelle MINT-Tag am Goethe-Gymnasium! Im Februar war es wieder so weit - ein paar Klassen waren außer Haus an der Universität oder OTH oder in Museen, aber der Großteil beschäftigte sich mit den unterschiedlichsten Projekten:
Autos wurden konstruiert, die sich nur mit der Kraft einer gespannten Mausefalle fortbewegten, Resonanzpendel gebaut, optische Linsen aus ungewöhnlichem Material selbst hergestellt und damit experimentiert. Die Klassiker wie die Rube-Goldberg-Maschine oder die allseits beliebten Egg-Races, bei denen z.B. das Ziel ist, ein rohes Ei unbeschadet von einem der höhreren Stockwerke in den Schulhof fliegen zu lassen, durften natürlich auch nicht fehlen. Hier gibt es mit Fotos und Artikeln aus Schülerfeder einen kleinen Einblick in einen spannenden Tag an unserer Schule:
Symmetrie in der Bewegung - Klassen 7b und 7c
Was hat Akrobatik mit MINT zu tun? Diese Frage beschäftigte uns, die Klassen 7b und 7c, am diesjährigen MINT-Tag. Seit der Grundschulzeit ist uns bereits der Begriff der Symmetrieachse bekannt. Unsere Aufgabe war es nun, Bewegungen so auszuführen, dass sie achsensymmetrisch stattfanden. Begonnen haben wir zunächst damit, in Vierergruppen sowohl geometrische Figuren (z.B. Kreis, Quadrat, …) als auch Buchstaben (A, B, H,…) als Bodenbilder mit dem eigenen Körper zu gestalten. Mit Hilfe der Hochsprunglatte wurde dann jeweils die Symmetrieachse auf die Bilder bzw. unsere Körper gelegt. Mehr Kreativität und vor allem Körperspannung gepaart mit Muskelkraft waren schließlich von Nöten, als wir diese Bodenbilder in Standbilder verwandelten. Den krönenden Abschluss bildete der Bau von 3er-, 5er-, 7er- und 11er-Pyramiden. Hierbei wurden nur solche ausgewählt, die Symmetrie aufwiesen. Mit einer kleinen Choreographie bestehend aus unterschiedlichen Pyramiden endete der Workshop. Für uns war es mal ganz interessant Bewegungen bewusst unter dem „geometrischen Aspekt“ zu erkunden.
Ausflug in die Sternwarte -Klasse 6a
Im Rahmen des MINT-Tages haben wir, die Klasse 6a, die Sternwarte in Regensburg besucht. Als wir dort angekommen sind, mussten wir ganz viele Treppen steigen, um endlich zu den Teleskopen der Sternwarte zu gelangen. Von dort oben hatten wir einen sehr schönen Blick über Regensburg.
Besonders interessant waren aber die Teleskope mit ihren speziellen Filtern, durch die man die Sonne betrachten konnte. Man sah dunkle Sonnenflecken und sogar Sonneneruptionen. Nachdem wir also den Ausblick genossen hatten, sind wir in einen großen Raum mit einer Leinwand und vielen interessanten astronomischen Bildern gegangen. Dort hielt dann Herr Ginglseder, einer der Mitarbeiter in der Sternwarte, einen 45-minütigen Vortrag über die Sternwarte, das Universum und Exo-Planeten.
Es war sehr kurzweilig und spannend, mehr über unsere Galaxie zu erfahren. Nach dem Vortrag haben wir uns ein paar Bilder und Geräte über das Weltall angeschaut und zum Schluss durften wir auch zwei Stücke eines Meteoriten anfassen. Es war wirklich ein sehr schöner, aufregender und lehrreicher Besuch. Danke an die Sternwarte und MINT-Organisatoren für diesen tollen Tag. (Alba Wilsdorf, 6a)
Selbstgemachte optische Linsen - Klasse 7c und b
Die Klassen 7c und 7b gestalteten am MINT- Tag unter der Leitung von Frau Sommer und Frau Nöll bzw. Frau Horn Linsen aus Gelwachs. Dazu verwendeten sie Formen, die aus zurechtgeschnittenen Plastikstreifen hergestellt und auf Backpapier oder Folie geklebt wurden. In diese gossen die Schüler anschließend das erhitzte Gelwachs. Nach dem Erkalten wurden die Formen entfernt und mit den erhaltenen Linsen experimentierten die Klassen mit Laserpointern. Je nachdem, ob die Linse konkav oder konvex geformt war, wurden die Lichtstrahlen zerstreut oder gebündelt.
Durch die Elastizität der Linsen konnte man die Linse des Auges ideal nachahmen und deren Funktion verstehen. (Maximilian Scherr, 7c)
Besuch der Energieagentur - Klasse 6f
Die Klasse 6f bekam im Rahmen des MINT-Tages 2018 Besuch von der Energieagentur Regensburg in Person von Herrn Zange. Er erzählte uns spannende Dinge über Energie, z. B. einige interessante Fakten zur Energiegewinnung und zu Methoden der Energieeinsparung.
Am Anfang erzählte uns Herr Zange mit einer umfangreichen Präsentation alles Wissenswerte zum Thema. Anschließend durften wir mit Experimentierkästen das vorher Gelernte in die Tat umsetzen - von selbst gebauten Windrädern über Mini-Wasserwerke bis hin zu selbst produziertem Wind, der mit einem Windmesser gemessen wurde. Es gab praktisch alles zum Ausprobieren.
Alle konnten einiges mitnehmen, um hoffentlich in der Zukunft mehr auf den Energieverbrauch achten zu können
Im Namen der ganzen Klasse bedanken wir uns bei Herrn Zange und der Energieagentur Regensburg. (Jannik, Kilian, 6f)
Fraktale - immer weiter bis in die Unendlichkeit - Klasse 6b
Was sind Fraktale? Das wusste ich bis zum MINT- Tag auch nicht. Als erstes dachte ich, das hätte irgendetwas mit Mathe zu tun. Hat es aber eigentlich gar nicht! Ein Fraktal ist eine Figur, die aus sich selbst besteht, z.B. ein großes Dreieck, das aus mehreren Dreiecken besteht, das wiederum aus mehreren Dreiecken besteht, usw. Ihr merkt schon, das könnte bis in die Unendlichkeit weitergehen. Und genau das haben wir am MINT-Tag gemacht, natürlich nicht bis in die Unendlichkeit, aber immerhin. Wir haben Vierergruppen gebildet und dann kleine gelbe Dreiecke gefaltet. Wenn wir dann vier davon zusammen hatten, haben wir sie zusammengeklebt (immer unten drei und dann eins drauf). Zum Schluss hatten wir ein großes Dreieck (siehe Foto). Schließlich hatten wir dann doch großen Spaß und waren alle stolz auf das Endergebnis.
Die Federn der Vögel - Klasse 6e
Der MINT-Tag an unserer Schule ist etwas wirklich Tolles, nicht nur weil man keinen „echten“ Unterricht hat. Was man machen darf, ist sehr interessant und man lernt mehr als in einer normalen Schulstunde.
Unsere Klasse (die 6e) hatte das Thema „Die Federn der Vögel“. Das hört sich vielleicht erstmal ziemlich langweilig an, ist es aber überhaupt nicht. Unser Lehrer, Herr Baer, brachte uns „Rupfungen“ von Vögeln mit, das sind unordentliche Federhaufen, die entstehen, wenn im Wald Raubvögel andere fangen. Bevor sie verspeist werden, werden die Beutetiere gerupft und man kann dann solche Federhaufen vorfinden.
Wir sollten die Federberge ordnen, z.B war es unsere Aufgabe, die Federn zu einem kompletten Flügel oder einem Vogelkörper auf ein Blatt Papier zu kleben. Also: So etwas wie ein Puzzle aus der Natur.
Ich hatte mir als Herausforderung eine Kohlmeise ausgesucht. Eine schlechte Idee, denn die Federn waren gerade einmal zwei Zentimeter groß. Nach einer halben Stunde, in der man kaum atmen durfte, da sonst die Federn sonst wohin geflogen wären, war ich endlich fertig.
Danach suchte ich mir einen Milan-Flügel aus. Der war einfacher, weil es nur um einen Flügel ging und die Federn viel größer waren. Die anderen hatten auch tolle Vögel zusammengepuzzelt, wie eine Eule oder einen Bussard. Für die Mutigen hatte Herr Baer Vögel zum Selbstrupfen mitgebracht. Zwei Teams hatten sich tatsächlich auch daran getraut.
Aber nicht nachmachen: Wer jetzt Lust hat selber in einem Wald nach Rupfungen zu suchen, den muss ich warnen, denn das ist gesetzlich verboten! Man braucht eine extra Genehmigung dafür. (Emil Hladik 6e)
Besuch des Wasserwerks - Klasse 8a
Wir machten eine Exkursion nach Sallern, wo wir das Wasserwerk besichtigten. Ein netter Herr, der dort arbeitet, teilte uns interessante Aspekte zum Thema Wasserwerk mit, z.B, dass das Wasserwerk 1865 unter der Anleitung des damaligen Bürgermeisters Oskar von Stobäus entstand und aus einem Pumpwerk, einem Hochbehälter, der 3300 m³ groß ist, und einem Rohrnetz mit Hausanschlussleitungen besteht. Auch interessant ist, dass die Leute schon in der Antike mit Brunnen versorgt wurden, bis dies schließlich aufgrund der ansteigenden Einwohnerzahl unmöglich wurde und der Strom ins Spiel kam. Schließlich bleibt festzuhalten, dass das Wasserwerk für uns von großer Bedeutung ist, da wir sonst nur mit Bakterien verseuchtes Wasser zur Verfügung hätten. Trotz der Kälte war es ein interessanter Ausflug. (Carolina Biermeier, 8a)
Egg-Races und Rube-Goldbergmaschine:
Wie auch die letzten Jahre organisierte Herr Dr. Sinzinger für die gesamte Q11 eine Berufs- und Studienmesse mit zahlreichen Vertretern von Unternehmen und Hochschulfakultäten aus dem MINT-Bereich. Viele interessante Gespräche konnten geführt und vielleicht der eine oder andere zukunftsfähige Kontakt geknüpft werden...
Krönender Abschluss: Der MINT-Abend!
Wie an jedem MINT-Tag gab es auch heuer wieder eine feierliche Abendveranstaltung, charmant moderiert von Magdalena und Emanuel aus der Q11 und musikalisch umrahmt von der Goethe-Bigband. Im Rahmen des Abends präsentierten Klassen und Seminare ihre Projekte - einige sogar auf der "großen Bühne" vor dem über 200 Köpfe zählenden Abendpublikum. Außerdem wurden unsere "besten MINT-ler" - also die Preiseträgerinnen und Preisträger bei MINT-Schülerwettbewerben - geehrt und für ihre Leistungen noch mit einem Ausflug im Sommer belohnt. Der Festvortrag von Dr. Gero Rupprecht von der Europäischen Südsternwarte ESO in Garching mit dem Thema "Exoplaneten - die Suche nach der zweiten Erde" zog jung und alt in seinen Bann und sein Plädoyer, uns dafür einzusetzen, "unsere Erde 1.0" zu erhalten, begleitete die Zuhörer sicher mit nach Hause.
Vielen Dank unseren begeisterten Schülerinnen und Schülern - es hat uns allen großen Spaß gemacht! Auch und vor allem unseren Kolleginnen und Kollegen aus nicht-MINT-Fächern gebührt unser großer Dank - viele bringen eigene Ideen und engagieren sich, so dass dieser Tag ein Erfolg wird...
Das MINT-Tag-Team