Einerseits schon zur Tradition geworden, andererseits jedes Jahr wieder etwas Besonderes: Unser MINT-Tag... Hier geben wir in der Rückschau einen kleinen Einblick in diesen "etwas anderen Schultag".
Auch die "Retorte"-Reporter/innen haben beim MINT-Tag die Feder gezückt und entweder das Projekt ihrer Klasse oder die Eindrücke eines Rundgangs beschrieben.
Retorte:
Von Fauchschaben und Haigebissen
An dem diesjährigen MINT-Tag hatten viele Schülerinnen und Schüler große Freude und konnten ihre Interessen ausleben. Lehrreiche Ausflüge und Experimente wurden durchgeführt, wie z.B. ein Museumsbesuch, physikalische Experimente, das Entwickeln von Computerspielen oder Vorträge über die globale Erderwärmung, bei denen die Kinder und Jugendlichen immer wieder interessante Entdeckungen machten. Die Klasse 5d beispielsweise unternahm einen Ausflug in das Naturkundemuseum Regensburg, bei dem sie viel über die Entwicklung der Pferde lernten und eine Fossiliensammlung mit einem Menschenskelett und einem Haigebiss besichtigten. Außerdem machten die Kinder persönliche Begegnung mit Streifenhörnchen und Madagaskar-Fauchschaben. Im Klassenzimmer der 10d fand hingegen ein Erste-Hilfe-Kurs statt.
Einige Schülerinnen und Schüler äußerten, dass es bei manchen Projekten Probleme gab, sich in der Gruppe auf einen Vorschlag zu einigen. Dennoch kam jede Gruppe auf ein vorzeigbares Ergebnis. Der MINT-Tag war wieder ein großer Erfolg und wir hoffen, dass unseren Lehrerinnen und Lehrern im nächsten Jahr erneut spannende Projekte einfallen.
(Paula Lighvani und Julia Meier 6a)
Wer den Namensgeber des Goethe-Gymnasiums nur mit literarischen Werken wie dem "Erlkönig" oder der "Iphigenie" verbindet, tut ihm Unrecht - hat er doch in mehreren naturwissenschaftlichen Gebieten ausführlich geforscht, man denke nur an seine Farblehre! Diesem Forschergeist in nichts nachgestanden sind am Dienstag vor den Faschingsferien die Goetheaner. Am MINT-Tag der Schule wuselte es in der ganzen Schule, alle Schüler waren mit Projekten aus dem MINT-Bereich beschäftigt, manche auch außer Haus bei Exkursionen. Das Organisationsteam dieses mit der fünften Durchführung bereits zu Tradition gewordenen Tages, die Lehrer Markus Fuchs, Dr. Michael Sinzinger und Konrad Sommer haben zusammen mit den Kollegen ein buntes Paket geschnürt:
So durfte die 7d selber Schaltungen wie z.B. für ein LED-Herz löten, eine der Tanzklassen erarbeitet die Funktionsweise des menschlichen Skeletts und stellten es mit vielen Rollbrettern sehr anschaulich dar, den Wettbewerb um die tragfähigste Schaschlikstäbchen-Brücke trug die 6e aus - Rekord war bei sagenhaften 12 kg!!
Besonders viel Spaß hatten auch die beiden 6. Klassen und die 9a, die in Teamarbeit sogenannte Egg-Races durchführten - entweder mit wenig Mitteln einen möglichst hohen Turm bauen, der ein rohes Ei stabil trägt oder ein Konstrukt erfinden, das ein rohes Ei einen Sturz aus dem zweiten Stock überstehen lässt.
Retorte:
Bau eines Eierturms in der Klasse 6a
Die Klasse 6a hat sich das Projekt Bau eines Eierturms vorgenommen. Vier verschiedene Gruppen sollten einen Turm aus unterschiedlichem Material bauen (z.B. Strohhalme, Tesa, Schaschlikspieße, Gummiringe, Büroklammern, CD). Ziel war es ein rohes Ei auf dem Turm so zu platzieren, dass dieses 30 Sekunden lang liegenblieb, ohne herunterzufallen. Dabei kam es darauf an, dass das Ei auf einem möglichst hohen Turm lag. Wir haben eine Gruppe mit dem Namen „Die chilligen Ziegen“ näher unter die Lupe genommen. Benedikt, ein Schüler dieser Gruppe, sagte Folgendes: „Ich finde das Projekt super, aber es ist schwer sich auf einen Bauplan zu einigen. Dennoch sind wir schon nahe an einer Lösung und sind sicher, dass wir gewinnen werden.“ Nach einer Viertelstunde waren die "chilligen Ziegen" dann mit ihrem Bauplan fertig. Sie holten sich das Material und legten los. Sie nahmen sich als einzige Gruppe vor, einen 1m-Turm und einen 2cm-Turm zu bauen, d.h. es sollten zwei Türme sein, falls einer der beiden umfällt. Nach langem Basteln war die Stunde der Wahrheit gekommen. Herr Grebler, ein Physikreferendar, stoppte zusammen mit seiner „Assistentin“, Frau Deinzer-Kneip, 30 Sekunden und tatsächlich: der 1m-Turm fiel um und das Spiegelei lag am Boden. Nun war der 2cm-Turm an der Reihe. Er hielt das Ei unbeschadet auf seiner CD-Oberfläche. Nun kamen die anderen Gruppen zum Zug. Ihr glaubt es nicht, aber alle anderen Eiertürme fielen mit ihrem Ei um, so dass schließlich der 2cm-Turm gewann. Also gratulieren wir herzlich dem Gewinnerteam.
Genauso cool fand die 7a ihr Projekt: Bau einer Rube-Goldberg-Maschine, also einer Apparatur, die eine bestimmte Aufgabe absichtlich in zahlreichen unnötigen und komplizierten Einzelschritten ausführt. Man kennt diese Art von Maschinen z.B. aus den Tom&Jerry-Filmen... Dazu haben die Schülerinnen und Schüler schon im Vorfeld fleißig Ideen und Material gesammelt, so dass sie am MINT-Tag einen kompletten Physiksaal mit ihrer Kettenreaktion bebauen konnten. Hier zu einer kleinen Bilderstrecke...
Neben vielen weiteren spannenden Projekten, teilweise engagiert unterstützt von externen Partnern wie der Energieagentur Regensburg oder ITQ aus München waren einige Klassen z.B.in Laboren der Uni Regensburg und der OTH, im Museum "Mensch und Natur", im Technikmuseum oder im "Turm der Sinne" in Nürnberg, zwei Klassen sogar mit Unterstützung der Stadt im "Techmania" in Pilsen!
Retorte:
Besuch im Museum Mensch und Natur: Unterrichtsgang und Wissensreise zugleich!
(Felix Feßmann 6c)
Retorte:
Physik mal anders - Fahrt nach Pilsen
Dieses Jahr am MINT-Tag verbrachten die beiden Klassen 10a und 10b zusammen mit ihrer Physik- bzw. Mathelehrerin, Frau Orschlet, einen ganz besonderen Tag in unserer Partnerstadt Pilsen, im Techmania Science Center. Dort erlebten wir die verschiedenen Naturwissenschaften auf eine ganz neue Art und Weise. Wie fühlt es sich an aus einem sinkenden Schiff zu gelangen? Wie entstehen Flutwellen? Wie entsteht ein Actionfilm? All diese Fragen und noch viele andere konnten uns dank vieler spannender Experimente zum Selbstausprobieren am MINT-Tag beantwortet werden. So schlugen sich viele ziemlich gut als Nachrichtensprecher oder Kameramänner/-frauen. Ein Highlight war aber das Astronomiezentrum, in welchem sich ein Kino in Form der Sonne befand. In diesem schauten wir einen interessanten Film über Wasserspeicher im Weltall in 3D,was sehr beeindruckend war, da der Bildschirm der Kuppel der Sonne entsprach. Danach konnten wir uns das Zentrum noch ansehen, indem wir zum Beispiel testen konnten, wie schwer wir auf anderen Planeten sind, oder eine virtuelle Fahrradtour durch Pilsen unternehmen konnten. Doch auch einen Astronauten-Test, bei welchem man auf Schwindelfreiheit getestet wird, konnten wir ausprobieren, was sofort manche Waghalsigen von uns machten und sich sehr gut geschlagen haben. Nach drei Stunden voll mit Physik, Bio und Chemie zogen wir weiter in die Stadt. Zuerst hatten wir zwei Stunden Freizeit, um Pilsen auf eigene Faust zu erkunden und um Mittag zu essen. Dann wartete eine spannende Stadtführung quer durch die Pilsener Altstadt auf uns. Jetzt wissen wir, wieso sich auf dem Pilsener Stadtwappen ein Kamel befindet oder welches Gebäude der erste Wolkenkratzer in Pilsen war und dass zwar Pilsen die drittgrößte Synagoge der Welt hat, jedoch nur 25 aktive Mitglieder. Nach 1 1/2 Stunden Führung machten wir uns auf den zweistündigen Heimweg mit dem Bus. Gut angekommen ging dieser erlebnisreiche Tag für uns leider schon zu Ende. Dieses Jahr haben wir nicht nur viel über die verschiedenen Bereiche unserer Naturwissenschaften gelernt, sondern auch viel Kulturelles über unsere Partnerstadt Pilsen. Nochmal ein herzliches Dankeschön an Frau Orschlet und die anderen mitfahrenden Lehrkräfte für diesen unvergesslichen MINT-Tag.
(Katharina Bawidamann 10a)
Für die Q11 organisierte Herr Sinzinger eine Studien- und Berufsinformationsmesse mit Kurzvorträgen aller MINT-Fakultäten von Universität und OTH und der großen Regensburger Technologieunternehmen Infineon, MR, Siemens, Continental, OSRAM OS, BMW. Die zusätzliche Möglichkeit zur individuellen Kontaktaufnahme an „Messeständen“ wurde von vielen Schülerinnen und Schülern in Hinblick auf ihre Zukunft rege genutzt.
Retorte:
Berufsinformationsveranstaltung für die 11. Klassen am MINT-Tag
Während in der Unter- und Mittelstufe am MINT-Tag fleißig gebastelt, programmiert und experimentiert wurde, fand für die 11. Klasse in der Aula des Goethe-Gymnasiums eine Studien- und Berufsmesse statt. Vertreter mehrerer Unternehmen stellten verschiedene duale Studiengänge aus dem technischen Bereich vor und gaben Tipps zur Bewerbung. Danach stellten sich die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultäten der Universität Regensburg vor, um Einblicke in die Inhalte und Anforderungen der jeweiligen Fächer zu geben. In der Pause dazwischen war reichlich Zeit, den Referenten persönlich Fragen zu stellen, sich an den Informationsständen mit Flyern einzudecken und Kontakte mit Vertretern der Industrie zu knüpfen.
Für alle, die ein Studium im MINT-Bereich in Erwägung ziehen, sich aber noch nicht ganz sicher sind, in welche Richtung es gehen soll, bot die Veranstaltung einen umfassenden Überblick über die Vielzahl der Möglichkeiten und die einmalige Gelegenheit, sich direkt mit den Experten zu unterhalten, die alle Fragen gerne beantworteten. Und vielleicht konnte auch der ein oder andere, der bisher noch nicht über ein naturwissenschaftliches Studium nachgedacht hatte, für den MINT-Bereich begeistert werden.
(Luise Helmstreit Q11)
Der neue Schulleiter Bernhard Rothauscher zeigte sich sehr angetan: "Einen ganzen Tag war der Unterrichtsalltag auf den Kopf gestellt und ca. 1000 Schülerinnen und Schüler begeistert beschäftigt - sagenhaft!" Auch dass viele Nicht-MINT-Kollegen mit Feuereifer und teils eigenen Projekten beteiligt waren, freut ihn und auch die Organisatoren ungemein und ist sicher ein schönes Beispiel für den Begriff "Schulfamilie"!
Doch um 13 Uhr war noch nicht Schluss - den krönenden Abschluss bildet der MINT-Abend, zu dem die ganze Schulfamilie eingeladen war und an dem Projekte noch teils live von Schülern präsentiert sowie die erfolgreichsten Preisträger in MINT-Schülerwettbewerben geehrt wurden. Herausragend waren da z.B. Lukas Kempf (Q12), der im Informatik-Wettbewerb unter den 20 Besten in ganz Deutschland war oder Anna-Lena Bußkamp (s. Bild), die den Hattrick schaffte und mit ihren professionell ausgearbeiteten Versuchs-Dokumentationen zum dritten Mal nacheinander den „Superpreis“ bei „Experimente antworten“ errang. Mit seinem Vortrag „Vom Bit zum Qubit – der spukhafte Weg zum Quantencomputer“ stellte Dr. Stephan Giglberger, von der Uni Regensburg sehr moderne Physik so dar, dass es für alle Anwesenden verständlich, sehr unterhaltsam und faszinierend war. Eine wunderbare Abrundung war schließlich der Kurzfilm, den der Kollege Günther Proske nicht nur im Laufe des Vormittags gefilmt, sondern auch bis zum Abend vorführreif bearbeitet hat und mit dem dieser so ganz andere Schultag Revue passierte.
An alle Beteiligten vielen herzlichen Dank!!