Am 16.12.2021 besuchten 8 Schüler unserer Goethe-Wald-Gruppe den Workshop „Wieso die Klimakrise nicht nur Eisbären betrifft – Klimawandel und Gesundheit“ in den neuen Räumen der MINT‑Labs Regensburg.
Eva Ackstaller und Lydia-Maria Reismann, zwei Studenten des Netzwerk Nachhaltigkeit der Universität Regensburg, führten durch den Workshop. Nach einer kurzen Kennenlernrunde und einem interaktiven Abtasten des Vorwissens ging es schnell ans Eingemachte: der erste Überblick über die wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Klimakrise. Für die vielen Klimabotschaftler im Schülerteam kein Problem.
Überlegungen zum sonntäglichen Frühstücksei und ein Versuch mit einem Stift lieferten dann einen für die Schüler neuen, spannenden und zentralen Aspekt zur Beschreibung der Klimakrise. Einen Grund, warum in der Krise gehandelt werden muss: die Frage, wie viel und ob wir noch Zeit haben, das Ruder rumzureißen: Kipppunkte.
Im Gespräch wurde allen Schülern klar, dass beim Kochen von Eiern sich deren Konsistenz irreversibel verändert, von durchsichtig, gelartig zu weiß und fest. Egal, wie lange es anschließend im Kühlschrank liegt, dies ist nicht mehr rückgängig machbar.
Im Experiment wird ein Stift längs mit der Stiftkante Schritt für Schritt an die Tischkante und schließlich darüber hinausgeschoben. Immer wieder auch ein Stückchen zurück. Mit großer Spannung beobachteten die Schüler das Hin und Her des Stiftes. Doch dann der Kipppunkt: Plötzlich verlor der Stift das Gleichgewicht und kippte über die Tischkante. Kleine Schritte rückwärts sind nun nicht mehr möglich!
So ist es auch bei unserem Klima!
Im anschließenden Expertenkongress erarbeiteten und präsentieren die Schüler vier der wichtigsten Kipppunkte der Klimakrise:
1) Die Verlangsamung des Golfstromes
2) Die Speicherung von CO2 in den Meeren
3) Die grüne Lunge des Amazonas
4) Das Schmelzen des Grönlandeises inkl. des Albedo Effekts
Bei der Präsentation wurden den Schülern zunehmend die Zusammenhänge der Kipppunkte und die gegenseitige Verstärkung bewusst und führte zu regen Diskussionen. Das Bewusstsein von der Bedeutung, die 1,5 Grad-Grenze nicht zu überschreiten, wurde geweckt.
Die Schüler hatten so viele Frage und eigene Beiträge zu dem Thema, dass eine rege Diskussion zur diesen Kernpunkten stattfand und das eigentliche Thema „Klima und Gesundheit“ nur noch kurz aber genauso spannend umrissen wurde.
Die fatalen Auswirkungen hoher Temperaturen, besonders auf geschwächte Personen, Ältere und kleine Kinder, erleben die Mediziner auch bei uns an heißen Sommertagen an der Uniklinik Regensburg, berichtete die Medizinstudentin Lydia-Maria Reismann und erklärte den Schülern den Einfluss von hohen Temperaturen auf den menschlichen Körper.
Dabei verstand es Lydia-Maria Reismann geschickt das Augenmerk auf die persönlichen gesundheitlichen Vorteile durch klimabewusstes Handeln zu lenken: die eigene Fitness durch Nutzung des Fahrrads oder die gesundere Ernährung durch weniger Fleisch, dafür viel frisches und regionales Gemüse. Eine super Möglichkeit für alle, die etwas für ihre Gesundheit tun wollen und selbst ihren Beitrag leisten wollen, der Klimakrise gegenzusteuern.
Die Schüler verließen begeistert und mit vielen neuen Ideen die Veranstaltung und freuen sich schon sehr auf die nächste Veranstaltung „Wie führe ich Gespräche über die Klimakrise?“ im Februar.