Lehrerfortbildung zum Thema Autismus

L arbeiten4

Unser P-Seminar „Goethe auf Rädern“, das sich mit Behinderung und Inklusion auseinandersetzt, veranstaltete am 02.07.2015 eine Fortbildung für Lehrer, die sich mit dem Thema Autismus beschäftigte. Da die wenigsten Menschen wissen, worum es sich dabei handelt, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, auf diese Behinderung näher einzugehen, denn es ist nicht unwahrscheinlich, dass wir Menschen mit Autismus begegnen. Ein Artikel von Sophie S.

 

Vortrag

Mithilfe des großen Engagements und der Unterstützung von Frau Steuernagel vom Netzwerk Autismus und von Frau Güntner ist es uns gelungen, den Lehrern am Goethe einen kleinen Einblick in die Autismus-Spektrum-Störungen zu geben.

 Autismus – was ist das?

 Nach der herzlichen Begrüßung von Christina wurden unsere Lehrkräfte von Frau Steuernagel allgemein über Autismus informiert. Zunächst einmal wurde auf die veränderte Wahrnehmung und Informationsverarbeitung der Autisten eingegangen. Viele Menschen im Autismus-Spektrum fällt es zum Beispiel schwer, Mimik und Gestik anderer Personen richtig zu interpretieren und ihre eigenen Emotionen angemessen zu zeigen. Das trifft nicht auf alle Menschen zu, denn die Ausprägungen dieser Behinderung können sehr unterschiedlich sein.

Begrüßung  Brotzeitverkauf 
Begrüßung durch Christina auch für Brotzeit ist gesorgt...
Stationen1 Stationen2
Die Stationen warten... ... auf ein interessiertes Publikum

Anschließend wurde genauer erklärt, dass man sich unter einer Autismus-Spektrum-Störung eine tiefgreifende Entwicklungsstörung vorstellen kann, die es den Betroffenen schwer machen kann, soziale Kontakte zuzulassen und soziale Situationen zu verstehen. Sie ist allerdings nicht immer in ihrer schwersten Ausprägung anzutreffen. Man unterschied bislang zwischen zwei Formen:  Der frühkindliche Autismus, der von Leo Kanner entdeckt wurde, wird auch oft als Kanner-Syndrom bezeichnet und macht sich schon vor dem 3. Lebensjahr bemerkbar. Oft spricht man hier im Allgemeinen vom klassischem „Autismus“. Hans Asperger stellte eine leichter ausgeprägte Form fest. Bei dem nach ihm benannten Asperger-Syndrom ist das Sprachvermögen weniger eingeschränkt und die kommunikativen und sprachlichen Fähigkeiten sind vor dem 3. Lebensjahr noch unauffällig.
Inzwischen wird diese Unterscheidung aufgegeben - man hat festgestellt, dass sie viel zu grob sind und zu oft nicht zutreffen. Man spricht jetzt von einem Spektrum, in dem autistische Züge auftreten, und damit von einer Autismus-Spektrum-Störung.

Besonders ausführlich hat Frau Steuernagel nun berichtet, wie man eigentlich erkennt, dass jemand Autismus hat. Merkmale dafür sind häufig nur im auffälligen oder merkwürdig anmutenden Verhalten zu finden, das sie allerdings nicht absichtlich an den Tag legen. Viele Autisten besitzen zum Beispiel Spezialinteressen. Das bedeutet, dass eine Fähigkeit bei ihnen ganz besonders ausgeprägt ist und so können sie sich zum Beispiel das komplette U-Bahnnetz einer Stadt auswendig merken. Darüber hinaus kann eine immer gleiche und sich wiederholende Verhaltensweise auch typisch für einen Autisten sein.

 Der Wahrnehmungsparcours – „Ein kleiner Einblick in eine große Welt“

 Nach den allgemeinen Informationen wurde die Fortbildungsgruppe in zwei Hälften geteilt. Die eine Gruppe hatte die Möglichkeit den vom P-Seminar selbst erstellten Parcours, der die veränderte Wahrnehmung und Informationsverarbeitung nachzuvollziehen helfen soll, zu nutzen. Er wurde von den Lehrkräften als informativ und kurzweilig beurteilt. Doch sehen sie selbst:

 

 L arbeiten1 L arbeiten2 
L arbeiten6  

Gespräch mit Frau Güntner

 Während die eine Gruppe den Wahrnehmungsparcours durchlief, konnte die andere Hälfte Frau Güntner vom mobilen sonderpädagogischen Dienst Fragen stellen, die zum Beispiel persönliche Erfahrungen oder spezielle Fragen zum Thema Autismus an der Schule betrafen. Nach einer Stunde wechselten die Gruppen durch.

 Alles in allem war es ein gelungener Teil dieses Projekts und darüber hinaus wurde unser Wahrnehmungsparcours dem Netzwerk Autismus überreicht, damit auch noch andere Gruppen die Möglichkeit haben ihn zu durchlaufen.