Im Rahmen des P-Seminars "Goethe auf Rädern", das sich mit Behinderung und Inklusion beschäftigt, stand auch eine Rollstuhl-Rallye durch Regensburg auf dem Programm, das uns durch den Verein "Phönix" und die Fa. Betzlbacher ermöglicht wurde. Lukas und Lisa erzählen von unseren Erfahrungen, die wir beim ersten Wandertag im nächsten Schuljahr einer weiteren Klasse ermöglichen möchten. IMG-20150519-WA0006-1

 Eine Rolli Rallye durch die Altstadt

 Im Rahmen unseres P-Seminars „Goethe auf Rädern“ führten wir am Montag, den 17.11.2014 eine „Rolli Rallye“ durch, um Herausforderungen und Hindernisse eines Rollstuhlfahrers genauer kennen zu lernen.

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Nach einer kurzen Einweisung durch zwei Mitarbeiter von Phönix starteten wir am Goethe-Gymnasium. Schon nach den ersten Metern zeigte sich, wie verloren man ungeübt ohne „Hintermann“ ist. Auch das Steuern des Rollstuhls stellte sich als durchaus komplizierter heraus, als vermutet.

 Eine erste große Hürde erwartete uns im Stadtpark, als wir unseren jeweiligen Partner einen kurzen Anstieg hinauf schieben mussten, was sich als eine relativ anstrengende Herausforderung entpuppte. Nachdem wir uns den Berg hinauf gekämpft hatten, mussten wir auf der anderen Seite wieder hinunter. Und das ging nur über Treppen. Hierbei kam es darauf an, dass der Schiebende den Rollstuhl nach hinten neigt und ihn ganz sachte, mit viel Gefühl, Stufe für Stufe hinunter bringt. Für die schiebenden Mädchen war es erheblich schwieriger, da sie meist weniger Kraft als Jungen haben und somit teilweise auf fremde Hilfe angewiesen waren.

 Anschließend ging es quer durch den Park zu einem kurzen Rennen, in dem sich zeigte, wer den Rollstuhl als Selbstfahrer am besten unter Kontrolle halten konnte. Dabei war nicht nur Schnelligkeit wichtig, sondern viel mehr auch das Lenken, denn Rollstühle lassen sich gar nicht so leicht lenken, wie man allgemein denkt. Wer nicht gleichmäßig links und rechts anschiebt, fährt immer Kurven.

 Auf dieses kurze Rennen folgte das größte Hindernis eines jeden selbst fahrenden Rollstuhlfahrers: Bordsteine. Diese Barrieren sind so hoch, dass man sie alleine nur durch viel Üben und perfekte Beherrschung des Rollstuhls meistern kann. Man war also wieder auf seinen Freund angewiesen. Genau wie bei den Treppen muss der Begleiter den Rollstuhl nach hinten kippen, dann die vorderen Räder auf den Bürgersteig setzten und anschließend den ganzen Rollstuhl hinterher heben. Eigentlich gar nicht so schwer, wenn man weiß, wie's geht.

IMG-20150519-WA0015-1 Als Nächstes ging es durch die engste Gasse in Regensburg, die mit dem Rollstuhl gerade so passierbar ist, nämlich das Kuhgässel. Nach dieser engen Passage waren die anspruchvollsten Abschnitte der Rallye überstanden. Zur Stärkung gab es Döner, den sich keiner der Fahrer selber kaufen konnte, da der Eingang in die angesteuerte Dönerbude zu hoch und schmal war. Das war sehr ärgerlich! Zurück ging es wieder durch den Park.

 

Die „Rolli Rallye“ hat sich für unser Seminar sehr gelohnt, da sie gezeigt hat, dass es in Regensburg immer noch viele Barrieren für Rollstuhlfahrer gibt. Außerdem konnten wir viele hilfreiche Erfahrungen sammeln, die uns für die Projektgestaltung unseres Seminars weiterhelfen können.

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 Lukas Luft, Lisa Zimmermann

 P-Seminar „Goethe auf Rädern“