Sind Internetnutzung und Datenschutz vereinbar?

(von Ernst Semmelmann, 10c)

Nutzt ihr soziale Netzwerke wie Facebook, Flickr oder WhatsApp? Ja? Dann ist euch hoffentlich auch bewusst, dass alle Firmen, die hinter diesen Diensten stecken, nur eure Privaten Daten wollen, die sie dann zu Geld machen wollen. Viele versuchen ihre Daten zu schützen. Datenschutz bezeichnet den Schutz von privaten Informationen über eine Person. Doch ist es wirklich möglich, Internetnutzung und Datenschutz zu vereinbaren? Dieser Frage soll im Folgenden nachgegangen werden.

Ein erstes Argument für die Vereinbarkeit von Datenschutz und Internetnutzung ist die Möglichkeit, „Sperren“ einzurichten. Denn wenn man zum Beispiel die Werbung im Browser blockiert oder anonyme Suchprogramme verwendet, kann schon einiges für den Datenschutz getan werden. Christoph Schultheis hat dazu ein Selbstexperiment gemacht: „Ab heute werde ich die guten Ratschläge der Internetprofis, der Daten und Verbraucherschützer, der Nerds und selbst die der Paranoiker einfach in die Tat umsetzen“ (Christoph Schultheis, Bist du noch sicher?, in: fluter. 46/2013, 29). Er löschte seinen Facebook-Account und stieg auf den sogenannten Tor-Browser um, ein Suchprogramm, der Anonymität im Internet gewährleisten soll. Insgesamt kann man also sagen, dass Internetnutzung und Datenschutz vereinbar sind, wenn man entsprechende „Sperren“ einrichtet.

Aber ein Grund, der dagegen spricht, Datenschutz und Internetnutzung vereinen zu können, ist, dass die meisten Anbieter von Internetdiensten schon seit langem ihre Nutzer „ausspähen“ und dass dem Benutzer meist nicht bewusst ist, welche Daten von ihm verwendet werden. Das liegt daran, dass beispielsweise die Betreiber von sozialen Netzwerken die persönlichen Daten sehr teuer weiterverkaufen können. Man sehe sich zum Beispiel Google an: Die Firma versucht durchviele Anwendungen Daten der Nutzer zu sammeln. So gibt es beispielsweise Google Mail, einen Dienst für E-Mails. Wenn man aber zum Beispiel wichtige E-Mails über Google Mail schreibt, kann Google diese somit „mitlesen“. Oder auch Google Maps. Das ist ein Dienst zur Navigation und zur Entdeckung von Orten. Aber wenn beispielsweise die App den Standort des Geräts benötigt, kann Google die ganze Zeit mitverfolgen, wo man sich gerade aufhält. Aber nicht nur an diesen beiden Beispielen kann gezeigt werden, dass die Unternehmen Datenklau betreiben, sondern es gibt noch viele andere Google-Dienste oder Unternehmen in der Internetbranche, die die Privatsphäre der Kunden ausspähen wollen. An all diesen Beispielen kann man sehr gut sehen, dass es nicht möglich ist, Datenschutz und Internetnutzung zu vereinen, da viele Firmen die Daten der Kunden „ausnutzen“.

Insgesamt kann man also sagen, dass es begrenzte Möglichkeiten gibt, Internetnutzung und Datenschutz zu vereinbaren. Zum Einen kann man sich schützen, indem man „Sperren“ erzeugt, die es den Firmen, die hinter sozialen Netzwerken stehen, verbieten, Daten zu „klauen“. Andererseits können einem, wenn man sich nicht schützt, solche Dienste sehr wohl ausbeuten. Meiner Meinung nach kann man den Firmen nicht verbieten, Daten „mitzulesen“, da die Betreiber der sozialen Netzwerke, wie schon gesagt, immer einen Weg finden, Daten auszuspionieren. Infolgedessen werde ich vielen Bekannten von meiner Meinung erzählen und sie zu einer Problemdiskussion anregen.

Aus den vorhergehenden zwei Argumenten lässt sich für euch schließen, dass es also nicht sinnvoll ist, einfach irgendetwas ins Internet zu schreiben, sondern dass ich euch erst einmal Gedanken darüber macht, was man „postet“ und was nicht.