Ist der Datenschutz mit dem Internet vereinbar?

(von Daniel Gößwein, 10c)

Als man im späten 20. Jahrhundert damit anfing, Computer miteinander zu verbinden, und somit das Internet oder „World Wide Web“ (WWW) erfand, hatte man noch keine Ahnung, dass es später Debatten und sogar Proteste über Sicherheit und Datenschutz im WWW geben werde. Datenschutz ist der Schutz der persönlichen Daten vor Ausbeutung und Missbrauch durch andere Personen im Internet. Ob der Datenschutz mit dem heutigem Internet vereinbar ist, möchte ich nun erörtern.

Auf der einen Seite kann man sagen, dass es im Allgemeinen möglich ist, den Datenschutz mit dem Internet zu vereinbaren, da sich schon längst viele Menschen mit dem Problem des Datenschutzes befasst und deswegen gute Lösungen gefunden haben. Ein Beispiel hierfür ist Tor. Tor, „ das eigentlich ‚The Onion Router‘ heißt“ (Christoph Schultheis, Bist du sicher?, in: fluter. 46/2013, 30), ist eine modifizierte Version von dem Browser „Firefox“, der die Daten dreifach verschlüsselt und die IP- Adresse so verändert, dass sie nicht mehr zurückverfolgt werden kann. Dadurch können nur noch der Sender und der Empfänger die Daten lesen. Außerdem helfen Suchmaschinen wie DuckDuckGo sensible Daten wie die Suchanfrage und technische Daten des Computers sicher zu halten. Diese speichern nämlich nicht, wie zum Beispiel Google, Informationen zur Suchanfrage und schicken diese auch nicht an die Webseiten, die man dann aufruft, weiter. Dadurch werden die Daten gut geschützt und deswegen ist das Internet gut mit dem Datenschutz vereinbar.

Auf der anderen Seite ist es jedoch klar, dass es eher schwierig ist, den Datenschutz mit der Internetnutzung in Verbindung zu bringen, da es immer mehr Firmen gibt, die die Daten ihrer Nutzer benutzen um sog. Profile zu erstellen, die dann an andere Firmen verkauft werden, um möglichst viel Geld zu verdienen. Durch die Nutzung dieser Profile kann man zum Beispiel jederzeit sehen, wie der Nutzer sich ernährt, wo er zum Shoppen geht, was er auf Facebook postet oder wie es in seiner Beziehung, wenn er eine hat, aussieht. Auch Google legt für jeden seiner Nutzer eine eigene Datenbank an, wo jegliche Daten über das Google-Konto selbst, Google+, Google Photos, Google Maps, YouTube, die Handys auf denen man sich mit seinem Google Konto eingeloggt hat, Google Drive sowie Google Mail, Google Chrome, der Google Play Store und Kontakte eingespeichert sind. Diese Daten kann man dann auch mithilfe von google.com/dashboard, wenn man noch genauere Informationen haben möchte mit history.google.com abrufen. Zwar könnte man nun mit dem Argument kommen, dass man ja diese ganzen Daten auch einfach löschen kann, allerdings ist es nicht unwahrscheinlich, dass Google und auch andere Firmen diese Daten gar nicht löschen, sondern einfach nur dem Nutzer vorgaukeln, dass die Daten gelöscht wurden, damit er sich sicherer fühlt. Deswegen ist der Datenschutz eher nicht mit der Nutzung des Internets vereinbar .

Im Allgemeinen kann man also sagen, dass es Methoden gibt, um sich im Internet zu schützen, diese aber eher weniger helfen wenn man zum Beispiel Konten bei großen Internet Services hat und diese auch häufig benutzt, ohne nachzudenken. Mein persönliches Fazit ist daher, dass es schwierig ist, sich zu schützen, man es allerdings versuchen sollte, indem man lieber zweimal nachdenkt, bevor man wieder irgendetwas postet oder sich irgendwo registriert.

Für die Zukunft vermute ich, dass diese Sammlung von Daten wohl noch weiter ausgeweitet wird, wenn wir als Nutzer, nicht etwas dagegen tun. Denn sicher will niemand, dass irgendwann jeder weiß, welche Geheimnisse man hat, diese sollen ja schließlich geheim bleiben.