Bereits zum dritten Mal hieß es am 13.7. wieder einen ganzen Vormittag lang „Film ab!“ am Goethe.
Genauso wie 2017 wandelten sich die Klassenzimmer zu Kinosälen. So hatte jede Klasse die Möglichkeit einen Film ihrer Wahl zusammen mit einem Lehrer-Team anzusehen und dann in einem Workshop vor- bzw. nachzubereiten. Unterstützt wurde das Lehrerkollegium dabei von einem Kreis engagierter Studierender unter der Leitung von Dr. Ulrike Siebauer von der Universität Regensburg und natürlich von dem großartigen „Filmleser“ Thomas Binotto, der bereits zum vierten Mal aus der Schweiz nach Regensburg kam, um in der Aula mit seinen beeindruckenden Multi-Media Präsentationen, aber vor allem durch seine spannenden und mitreißenden Erzählungen in den Bann zu ziehen. Sie waren das „Herzstück“ des Filmtages, von denen ausgehend, bzw. um die sich herum Workshops und Filmvorführungen im Klassenzimmer gruppierten.
Die Unterstufe wurde bei der Filmlesung „Märchen im Film“ in die Welt der Mythen und Märchen entführt und erfuhr dabei so manches Neue: Wer hat sich zum Beispiel schon einmal bewusst gemacht, dass unser bayerisches „Märchenschloss“ Neuschwanstein nicht nur die Vorlage für die Zeichentrickverfilmung von Walt Disneys Cinderella ist, sondern sogar das Logo der Disney-Studios bildet? Und wer hat schon einmal bemerkt, dass das Erzählen als Leitmotiv auch in Märchenverfilmungen ganz häufig im Mittelpunkt steht, wenn sich das dicke Märchenbuch am Beginn des Films erst einmal öffnet, um dann allmählich in die gespielte oder gezeichnete Handlung übergeblendet zu werden? Die Mittelstufe durfte sich beim Thema „Zum Schreien komisch – Weshalb wir lachen, wenn wir lachen“ mit Filmkomödien vergnügen und erlebte einen Thomas Binotto, der Slapstick-Einlagen nicht nur erörterte, sondern im Lauf der Lesung sogar inszenierte und damit alle in den Bann zog. Die Oberstufe setzte sich mit der Serie als dem momentan wohl populärsten Filmformat bei Jugendlichen auseinander. Unter dem Titel „Das Gleiche…aber anders! – Weshalb uns Serien so faszinieren“ wurden Fragen wie diese gestellt: Was macht serielles Erzählen so unwiderstehlich? – Wie funktioniert die Beziehung zwischen Erzählern und Publikum? – Weshalb sind Serienzuschauer alles andere als passiv? – Mit welchen Erzählformen und Tricks werden wir bei Laune gehalten? – Und zum Schluss: Welche Qualen bereitet uns das Ende einer Serie? Die Filmlesung verging wie im Flug, sodass der Hinweis auf die Homepage von Thomas Binotto (www. filmleser.com) von den vom Serien-Virus Angesteckten sofort notiert wurde. Hier findet man nicht nur eine Empfehlungsliste mit seinen 40 (!) Lieblingsserien, sondern ganz viele Informationen zum Thema Kino und Film - ohne Gewähr auf Suchtpotential....
Wir hoffen, dass der diesjährige Filmtag nur eine spannende Folge einer möglichst langen Serie von Filmtagen mit Thomas Binotto sein wird!
Sigrid Deinzer-Kneip / Svenja Blume